Bestandene Prüfung
zum
"Lehrer der Selbstverteidigung"

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Erstmals seit bestehen der IAWO wurde am 24.03.2002 die Bezeichnung "Geprüfter Lehrer der Selbstverteidigung" vergeben. Diese neue Auszeichnung ist Ausdruck der Weiterentwicklung des Verbandes mit dem Ziel, aktive und zukünftige Budo-Lehrer noch intensiver auf ihre Aufgaben im Verband und als Trainer vorzubereiten. Durch diese Qualifikationsmöglichkeit können Budokas (ab 1. Dan in einer einschlägigen Budo-Sportart) ein komprimiertes Wissen an Techniken, Lehrmethoden und Erfahrungen erwerben, welches sonst nur durch längere Zeit als aktiver Trainer zu erlangen ist. Damit setzt die IAWO einen Meilenstein, der die fachliche Kompetenz und die Lehrbefähigung aller Absolventen auf ein höheres Niveau anheben wird.

Der Weg zu einer Trainerlizenz bei der IAWO ist nur durch ausdauerndes Training und eine zusätzliche theoretische Ausbildung mit Abschlussprüfung zu bewältigen. Somit ist eine gute Grundlage für künftige Budo-Lehrer gelegt. Dennoch reicht diese Ausbildung nicht aus, um damit ein Leben lang zu unterrichten. Der Weg des Budo ist endlos und damit ist es ein Weg des fortwährenden Lernens. Als übungsleiter oder Ausbilder sollte man sich dessen stets bewusst sein. So auch der Tenor der Jahreshauptversammlung der IAWO im Dezember 2001. Hier wurde vorgeschlagen, ein erweitertes Fortbildungsprogramm zu entwickeln, welches auch erfahrenen Budokas und aktiven Budolehrern neue Ideen und verbesserte Lehrmethoden vermittelt. Shihan Wolfgang Gröger u. a. 10.Dan Bujinkan Budo-Taijutsu und 10.Dan Goshin-Taijutsu arbeitete dazu ein neuartiges Programm aus, das alle wesentlichen Grundzüge einer effektiven praktikablen Selbstverteidigung und selbstverständlich auch die Vermittlung dieser Techniken an Trainierende mit und ohne Kampfsporterfahrung einschließt.

In vier praktischen Teilen werden die Aspiranten in Techniken der "Selbstverteidigung für Erwachsene im Training" (Teil 1), "Selbstverteidigung für erwachsene Nichtbudokas" (Teil 2), "Selbstverteidigung gegen Waffen und Gegenstände" (Teil 3) und "Selbstverteidigung für Kinder und Frauen" (Teil 4) unterrichtet. IAWO-Meisterlehrer vermitteln hier viele Eindrücke und Erfahrungen, die sie selbst in jahrzehntelanger Ausübung ihrer Trainertätigkeit gewannen - ein unschätzbarer Wert besonders für jüngere Budo-Lehrer.

Zusätzlich zur Praxis gehört auch eine theoretische Ausbildung. Zu diesem Zweck wird die Wiederholung des Trainerlizenzlehrgangs gefordert, welcher sich durch ständige Weiterentwicklung jährlich ändert und damit nicht nur bekanntes Wissen auffrischt, sondern immer wieder neue Aspekte und Erkenntnisse aus einschlägiger Medizin, Pädagogik und jeweiligen Rechtslage vermittelt. Dafür konnten die Referentin Astrid Rösch (Didaktik und Rhetorik), die Referenten Dr. Frank Rösch (medizinischer Teil), Rechtsanwalt Anton Kneißl (rechtliche Grundlagen des Vereins- und Verbandwesens) und der Verbandspräsident Wolfgang Gröger (Grundlagen zur Trainingslehre und allgemeines zum Verbandswesen) gewonnen werden.

Erst nach Beendigung aller Seminarteile und bestandener Lizenzprüfung erhalten die Teilnehmer die Zulassung zur Prüfung zum "Lehrer der Selbstverteidigung". Am 24.03.2002 stellten sich hierzu die ersten beiden Kandidaten. Hier konnten sich Thomas Renner und Ralf Kürschner als einzige durch alle praktischen Teile kämpfen und auch den theoretischen Teil meistern.

Nun durften beide in einer gesonderten Prüfung zeigen, ob sie dem neuen Titel gerecht werden. So wurde in der schriftlichen Prüfung all das Wissen getestet, welches in den praktischen Teilen erworben werden konnte und einen guten Lehrer der Selbstverteidigung ausmachen. Dabei standen Kenntnisse von Techniken, Angriffszielen und ausführliche Erläuterungen zu Selbstverteidigungssituationen im Vordergrund. Mit einer Punktzahl von 94 und 96 von 100 möglichen Punkten, hatten Renner und Kürschner sehr gute Ergebnisse erreicht. Auch der anschließende praktische Teil, bei dem die Prüflinge einige Lehrproben zu verschiedenen Selbstverteidigungstechniken gaben, verlief positiv. Beide konnten richtige Verhaltensweisen und entsprechende Techniken demonstrieren und ausführlich erläutern. Dabei begründeten die Prüflinge auch die jeweilige Reaktion und konnten auch auf individuelle Fragen sicher und richtig antworten.

Der IAWO-Präsident fand die Ergebnisse der beiden als sehr gut und somit erhielten Thomas Renner und Ralf Kürschner als Erste von der IAWO die Bezeichnung "Geprüfter Lehrer der Selbstverteidigung".

Aufgrund ihrer gezeigten Leistungen und ihrer vielseitigen Aktivitäten in der IAWO verlieh Shihan Gröger zudem Thomas Renner den 4. Dan Tae-Ki-Do und Ralf Kürschner den 4. Dan All-Style-Karate. Eine zusätzliche Anerkennung, die beide sehr freudig überraschte.

Die IAWO wird an diesem Konzept der Fortbildung festhalten und damit dazu beitragen den Wissensstand aktiver Budo-Lehrer zu erweitern.

W. G.

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