Waffenlehrgang in Bayreuth am 13.12.2003

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Auch in diesem Jahr fand zum Jahresabschluss der Waffenlehrgang der IAWO unter Leitung von Wolfgang Gröger Shihan 12. Dan in Bayreuth statt.

Um die 40 Teilnehmer aus Freudenstadt, Schweinfurt, Mylau, Bayreuth und anderen Regionen Deutschlands fanden sich ein, um von dem Erfahrungsreichtum des Meisterlehrers zu profitieren.

Gröger begrüßte die Gäste und begann nach einer kurzen Erwärmung den umfangreichen Lehrgang. Zunächst stand das Schwert auf dem Programm. Nicht nur in Gröger „Königsdisziplin“ dem Bujinkan-Budo-Taijutsu sondern auch in vielen anderen Nahkampfstilen, die der IAWO angehören, finden sich zahlreiche Waffentechniken. So fanden z.B. die Gäste der Tae-Ki-Do-Schule aus Schweinfurt großes Interesse an diesem Lehrgangsteil.

Beginnend bei den Ken-Kamae (den Kampfhaltungen mit dem Schwert) demonstrierte Gröger die typischen Schwerttechniken des Bujinkan-Budo-Taijutsu. Er erklärte die entsprechende Kampfstellung und die folgerichtigen Bewegungen (Tai Sabaki, Sabaki Ashi unsw.), Schnitte und Stiche. Da nicht jede Technik aus einer bestimmten Kampfhaltung sinnvoll ist, gab Gröger den übenden genügend zeit, um das vorgezeigte zu verstehen und richtig zu trainieren.

Dann ging es zu den Partnerübungen (Ken-Kumite). Hier zeigte sich schnell, wie schwierig der wirkliche Kampf mit dem Schwert ist. Nur durch jahrzehntelanges hartes Training ist es möglich, die Techniken so zu erlernen, dass Timing, Schnelligkeit, Präzision und ein gewisses instinktives Reaktionsvermögen den notwendigen Einklang finden, um einen blitzschnellen Angriff eines geübten Schwertkämpfers zu entgehen. Aber Basis dafür sind Verständnis für die Technik und richtiges üben unter Anleitung eines erfahrenen Lehrers.

Gröger demonstrierte Schnitte und Stiche und machte jeweils deutlich, wie wichtig der stete Körpereinsatz und das richtige Ausweichen sind. Er ließ den Teilnehmern genug Zeit zum üben. Während des übens korrigierte Gröger sofort aufgetretene Fehler und ermöglichte somit jedem das Erlernen der richtigen Techniken.

Im nächsten Teil demonstrierte Gröger Techniken mit dem Bo (Stock ca. 180 cm) und dem Hanbo (Stock ca. 90 cm). Er verwies auf die vorteilhafte Länge des Bo, mit dem man sich, richtig eingesetzt, einen Angreifer auf Distanz halten kann. Natürlich gilt ebenso für diese Waffen, dass man deren Handhabung nicht in einem Seminar erlernen kann. Aber unter den Teilnehmer befanden sich auch die Trainer der jeweiligen Schulen und diese können das von Gröger Gezeigte weiter im Training vertiefen.

Der Hanbo bietet eine nahezu unbegrenzte Einsatzmöglichkeit als Waffe. Zudem ist er schnell in der Praxis verfügbar (z.B. Regenschirm, Wanderstock usw.) und somit auch gut für die allgemeine Selbstverteidigung geeignet. Neben den üblichen Schlägen, Stockstichen und Stockschwüngen zeigte Gröger den begeisterten Teilnehmern eine Vielzahl Hebel- und Wurftechniken. Dabei wurde deutlich, dass es auch unzählige Festlegetechniken mit dem Hanbo gibt. Mit viel Eifer und Ehrgeiz wurde geübt und auch die erfahreneren Teilnehmer konnten wieder Neues mit nachhause nehmen.

Nach über 4 Stunden fleißigem Trainings, jeder Menge Schweiss und Erschöpfung beendetet Gröger den erfolgreichen Lehrgang. Wiedereinmal wurde deutlich, dass die IAWO einen der hervorragendsten Nahkampfexperten und Lehrer mit Wolfgang Gröger hat, und dass seine Seminare gleichermaßen für Neueinsteiger und Ausbilder der asiatischen Kampfkünste von unschätzbarem Wert sind.

Im Namen aller Teilnehmer bedanken wir uns an dieser Stellen nochmals bei unserem Präsidenten der IAWO und freuen uns bereits auf ein Wiedersehen bei den Seminaren im Jahr 2004, bei denen es sicher wieder jede Menge zu lernen gibt.

Ralf Kürschner

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