Ausbildung Ninjutsu / Budo-Taijutsu 1. Dan

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Am 05.06.2004 fand der elfte und gleichzeitig vorerst letzte Teil der Lehrgänge zum Prüfungsprogramm des Budo-Taijutsu in Bayreuth statt. Wolfgang Gröger, 10. Dan Shidoshi Budo-Taijutsu begrüßte die Teilnehmer, die, wie so oft zuvor, meist sehr lange Anfahrten in Kauf nahmen, um auch den Lehrgang zum 1. Dan nicht zu verpassen.

Nach dem Aufwärmen ging es dann direkt zur Sache. Im Futai Jutsu geht es um die freie Abwehr eines oder mehrer Gegner. Wolgang Gröger demonstrierte zuerst die Prinzipien der Selbstverteidigung gegen mehrere Gegner bevor die Teilnehmer selbst in die Situation versetzt wurden, sich gegen zunächst einen, dann zwei und drei Gegner behaupten zu müssen. Dabei wurde deutlich, dass man wie zuvor erläutert darauf achten muss, dass man möglichst keinen Gegner im Rücken hat, allgemein die übersicht bewahrt und sich nicht auf "Rangeleien" mit einem Gegner einlassen darf, da man dabei zu sehr gebunden ist. Besonderer Augenmerk wurde darauf gelegt, dass der Verteidiger in der Lage ist, immer zunächst den für den Augenblick gefährlichsten Gegner abzuwehren und möglichst den Gegner, dem gerade die meiste Aufmerksamkeit bei der Abwehr gilt, zwischen sich und den Rest der Angreifer zu bringen, was bei drei Angreifern aber schon einiges an Erfahrung benötigt.

Im darauf folgenden Ken Kumite konnten die Teilnehmer zeigen, welches Repertoire an Techniken in den bereits absolvierten Kursen vermittelt worden war. Denn nun stand der Freikampf mit dem Schwert auf dem Programm. Selbstverständlich wird nicht mit echten Schwertern trainiert, sondern mit dem Bokken, dem hölzernen übungsschwert. Nichts desto trotz war auch hier Aufmerksamkeit und Vorsicht geboten, denn auch ein Treffer mit dem Bokken kann große Schmerzen und Verletzungen hervorrufen.

Sehr dynamisch ging es auch weiter, denn nun tauschten die Teilnehmer das Bokken mit dem Hanbo, dem Kurzstock. Auch hier galt es wieder ein bis drei Gegner mit oder ohne Waffen mit Hilfe des Hanbo abzuwehren. Auch hier gelten natürlich die selben Prinzipien und Vorsichtsmaßnahmen wie zuvor.

Nach dem Randori ging Wolfgang Gröger zusammen mit Ralf Kürschner, 3. Dan Shidoshi-Ho, der bereits bei nahezu allen Demonstrationen der Lehrgangsserie als Partner bzw. "Gegner" zur Verfügung stand (Anmerkung: An dieser Stelle vielen Dank an Ralf, auch von allen Lehrgangsteilnehmern!), auf die Gyokku Ryu ein. Hier wurden einige der Katas dieser Ryu demonstriert: Kokuu, Renyo, Dan shu, Dan shi, Ketoh, Ketsumiyaku, Dashin, Housen, Kou, Horaku, Shunu, Shunsoku, Kaisoku, Kouryaku, Iaifuji, Chingan, Fuu.

Hiernach ging Wolfgang Gröger auf die Kuji no in ein. Diese besteht neben bestimmter Atmung und Lauten auch aus bestimmten Fingerhaltungen: Rin, Pyo, Toh, Sha, Kai, Jin, Retsu, Zai und Zen. Diese Techniken sollen es dem Ausübenden ermöglichen, bestimmte Fähigkeiten zu erreichen.

Im Anschluss daran ließ Wolfgang Gröger noch mal die vergangen Lehrgänge dieser Serie Revue passieren. über ein knappes Jahr hinweg kamen die Teilnehmer regelmäßig nach Bayreuth um sich zum neuen Prüfungsprogramm fortzubilden. Wolfgang Gröger dankte den Teilnehmer für ihr Interesse über das Jahr hinweg und vor allem auch dafür, dass sie sich nicht auf bereits erhaltenen Lorbeeren ausruhen, sondern immer noch bereit sind ihr Können und Wissen zu vertiefen und zu verbreitern. Die Teilnehmer dankten Wolfgang Gröger ihrerseits mit einem großen Applaus. Erschöpft und ein bisschen wehmütig, da es nun nicht mehr in der gewohnten Regelmäßigkeit mit den Lehrgängen in dieser Art für’s Erste weitergeht, fuhren die Teilnehmer nach Hause.

Christian Daller

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