Vom 19.06.2009 bis 21.06.2009 fand in Schneeberg in Sachsen das alljährliche Gotonpo des Ninpo Dojo Zwickau statt. Zu diesem außergewöhnlichen Trainingsevent kamen neben den Mitgliedern des Ninpo Dojo auch einige Gäste aus Frankfurt, Schweinfurt und sogar Hamburg angereist. Da dieses Trainingswochenende immer neben Erholung, Spaß in einer großen Gruppe Gleichgesinnter auch ein Training in freier Natur verspricht ist die Vorfreude auf diese Veranstaltung immer recht groß.

Nach der Anreise am Freitag Nachmittag wurden zunächst die Zimmer am KiEZ am Filzteich bezogen. Im Anschluss wurde dann nach dem Abendessen zunächst als Auftakt und Überraschung das Wissen der Teilnehmer bezüglich Erster Hilfe überprüft, im Anschluss wurde dort, wo sich Lücken zeigten, die Kenntnisse wieder aufgefrischt. Im großen und ganzen hatten aber alle Teilnehmer einen guten Wissensstand. Im Anschluss dann wurde der Abend mit Tischtennis, Volleyball und nicht zuletzt mit Musik und Gesang verbracht. Zwei der Teilnehmer hatten ihre Instrumente mitgebracht, wovon einer eine Cister sein eigen nennt und darauf selbst geschriebene Musik nach mittelalterlicher Art mit lustigen Texten vorgetragen hat (Klasse, Max!!). Zusammen mit Christian Daller aus Schweinfurt an der Gitarre hat er dann für gute Laune am Abend gesorgt. Nachdem dann am späten Abend Regen aufkam, wurde die Veranstaltung dann nach innen verlegt, aber auch hier ging es noch einige Zeit weiter, bevor die Nachtruhe angetreten wurde.

Am nächsten Morgen ging es dann nach Aufstehen, Körperpflege und Frühstück zum Training mit Wolfgang Gröger, 13. Dan Bujinkan Budo Taijutsu, im nahe gelegenen Wald weiter. Nachdem zuvor der Waldboden von Ästen und anderen Dingen gereinigt wurde, die eine Verletzungsgefahr beim Training darstellen, startete Wolfgang Gröger das Seminar mit Techniken mit dem Hanbo und dem Schwert. Das Hanbo, was so viel bedeutet wie "Halbes Bo" (also halber Langstock) bietet eine Vielzahl an Möglichkeiten in der Selbstverteidigung. So kann man neben Schlägen uns Stößen mit Spitze und Breitseite auch Hebel und Würfe ausführen. Dabei war das Training im unebenen Gelände eine willkommene Abwechslung zum Training in der Halle, zumal man hier sehen konnte, wie der unebene Boden einen vor ganz neue Herausforderungen stellt. Dabei ist der Waldboden aber Gott sei Dank eben so sanft beim Fallen wie die Tatami Matten im Dojo.

Gröger nutzte das Schwert um traditionelle Shikomi-Techniken zu zeigen. Shikomi ist eine Klinge, die in einem Stock verborgen ist. Da diese Waffe in Deutschland verboten ist (schon der Besitz ist strafbar) ist das normale Schwert bzw. Bokken mit Saya (Holzschwert mit Scheide) eine Alternative um diese alten Techniken zu üben.

Abschließend zeigte er noch einige Hebel und Würfe aus dem Taijutsu variiert mit dem Hanbo. Nach dem Training das mit einer Mittagspause bis in den Nachmittag hinein dauerte, bedankten sich alle Teilnehmer mit einem großen Applaus bei Wolfgang Gröger für den prima Lehrgang. Nach dem Training traten noch einige Budoka des Ninpo Dojo Zwickau zur Prüfung an. Dabei wurden die Grundlagen aus der Bewegungslehre ebenso wie Kampftechniken abgefragt. Dann ging es jeweils noch mit Techniken aus dem jeweiligen Prüfungsprogramm des entsprechenden Kyu-Grades weiter. Am Ende schafften alle Prüflinge die Prüfung mit Bravour.

Im Einzelnen sind dies die Ergebnisse:
Katarina Baumann, 9.Kyu
Christoph Blos, 9.Kyu
Mattias Blos, 9.Kyu
Andreas Goerke, 3.Kyu
Rene Perlick, 8.Kyu
Patrik Schneider, 8.Kyu

Bereits vor dem Lehrgang überreichte Wolfgang Gröger Marco Weinhold und Christian Daller jeweils die aus Japan von Dr. Hatsumi Soke geschickten Urkunden zum 4. Dan Bujinkan Budo Taijutsu.

Nach dem Duschen war erst einmal Erholung von den Anstrengungen des Lehrganges und der Prüfung angesagt. Viele Teilnehmer trafen sich vor dem Haus noch zu einer weiteren "Gesangsstunde" mit Gitarre (gespielt von Christian Daller). Dann ging es zunächst wieder zum Abendessen, Spazierengehen, Tischtennis und Volleyball spielen. Schließlich klang der Tag dann mit Grillen und dem Boxkampf Klitschko gegen Chagaev im Fernsehen und anschließendem Beisammensein aus.

Am nächsten Morgen war nach dem Aufstehen und Frühstück "Klar Schiff machen" in der Unterkunft angesagt, was recht schnell über die Bühne ging. Danach fanden alle noch einmal zum gemeinsamen Blasrohrschießen zusammen, bei dem mit dem Blassrohr aus ein paar Metern Entfernung auf drei Zielscheiben geschossen wurde. Auch dies machte wieder viel Saß, nachdem einige der sportliche Ehrgeiz gepackt hatte und die Punkte über die Runden gezählt wurden.

Nach dem letzten Aufräumen ging es schließlich noch einmal zum Mittagstisch, bevor alle die Heimreise antraten. Wie schon in den Vorjahren war das Gotonpo des Ninpo Dojo Zwickau wieder eine gelungene Veranstaltung, die schon die Vorfreude auf das nächste Jahr wieder kräftig angeschürt hat. Vor allem nachdem neben dem vielseitigen Programm die Umgebung mit dem See und dem Wald aus dem Lehrgang immer einen kleinen erholsamen Kurzurlaub macht. Danke an die Verantwortlichen des Ninpo Dojo für die wieder einmal perfekte Veranstaltung.

Christian Daller