Seminar mit Sveneric Bogsäter

in Bayreuth
(am 24.03. und 25.03.2001)

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"Let your brain outsite ...". Mit diesen Worten eröffnete Sveneric Bogsäter sein zweitägiges Seminar in Bayreuth. Ungefähr 80 begeisterte Anhänger des Bujinkan Budo Taijutsu aus Österreich, der Schweiz und Deutschland nutzten die Chance eines der wenigen Seminare von Sveneric in Mitteleuropa zu besuchen. Dem von Hatsumi Sensei für dieses Jahr benannten Thema folgend (Gyokko Ryu Kosshijutsu und Daisho Sabaki), begann Sveneric das Seminar mit einigen sehr wichtigen Erläuterungen zur Sanshin no Kata. Er verwies dabei insbesondere auf den direkten Zusammenhang zwischen Kosshijutsu und Koppojutsu. Beide Grundprinzipien sollen als Einheit verstanden werden. Aus diesem Grund sollten wir darauf achten, die im letzten Jahr schwerpunktmäßig vermittelten Grundlagen mit in das diesjährige Training einzubauen.

Zu Beginn des Trainings versuchten wir uns innerhalb der Sanshin no Kata einfach nur natürlich zu bewegen. Der Focus lag dabei also nicht auf der Durchführung der einzelnen Techniken sondern vielmehr auf dem Erkennen des Zusammenspiels der einzelnen Körpergruppen bei der Umsetzung einer Bewegung. Wärmend des Trainings dieser Grundlagen verwies Sveneric immer wieder auf die Bedeutung des konzentrierten Trainings mit Blick für einzelne Details ohne jedoch den Gesamtzusammenhang der Grundprinzipien aus den Augen zu verlieren. So haben wir die Sanshin no Kata Element für Element (chi, sui, ka, fu, ku) separat erarbeitet, jedes Element mit seinen spezifischen Emotionen versucht zu "erleben", um letztendlich alles wieder zu einem Gesamtprinzip, dem grundlegenden Prinzip des Gyokko Ryu Koshijutsu, zusammenzuführen. Kombiniert haben wir diese Basiselemente des Bujinkan Budo Taijutsu mit einem für viele von uns völlig neuen Grundprinzip, das sich Jiryoku oder Fusui nennt. Diese Gefühl kann auch als eine Art magnetische Kraft zwischen Tori und Uke verstanden werden, die dazu führt, das sich Angreifer und Verteidiger wie zwei gleichgepolte Magnete zueinander verhalten. Viele von uns bekamen in diesen Trainingsstunden das erste mal eine ungefähre Idee, worin das "Geheimnis" der Sanshin no Kata bestehen könnte. In einem nächsten Schritt versuchten wir die zuvor trainierten Grundprinzipien auf unser Kihon Happo zu übertragen.

Nach einem sehr intensiven ersten Trainingstag nutzten sehr viele die Gelegenheit auf der traditionellen Seminarparty ihr Wiedersehen zu feiern oder über die neuesten Neuigkeiten zu plaudern. Wolfgang Gröger sorgte als musikalischer Alleinunterhalter dafür, das die gute Stimmung während des gesamten Abends nicht abriss.

Am zweiten Tag trainierten wir verschiedene Grundlagentechniken aus einzelnen Bereichen des Gyokko Ryu Kosshijutsu (Jo und Chu Ryaku no Maki). Den Schwerpunkt bildete dabei ein mit der Ten Chi In Yo no Kamae verbundenes Grundverständnis, das sich unter anderem in der Ausgewogenheit dieser Kamae und der damit einhergehenden harmonischen Bewegung wiederspiegelt.

Während des gesamten Seminars und besonders am Ende des zweiten Seminartages erklärte uns Sveneric wieder und wieder, wie wichtig es ist und was es bedeutet "richtig zu trainieren". "Es ist nicht wichtig wie oft Ihr trainiert (solange es mindestens zweimal in der Woche ist). Es ist wichtig wie Ihr trainiert!" waren seine Worte mit denen er das Sonntagstraining beendete. Er verwies auch noch einmal darauf, das es nicht ausreiche nur Seminare zu besuchen. Seminare geben nur eine Perspektive einen Einblick in verschiedene Wege. Der Besuch des regulären Trainings jedoch schult das Grundlagenverständnis und ist deswegen weit wichtiger.

Nach dem Seminar waren alle Teilnehmer sehr dankbar für die sehr tiefen und teilweise neuen Einblicke, die uns Sveneric gegeben hat. An dieser Stelle daher noch einmal: Vielen Dank Sveneric - wir freuen uns auf das nächste Seminar! Ein Dankeschön an die vielen fleißigen Helfer, insbesondere auch an Ingeborg und Wolfgang Gröger, ohne die die Organisation dieses Seminares mit Sicherheit nicht so gut gelaufen wäre. Und zuletzt natürlich noch ein Dankeschön an alle Teilnehmer, die mit Ihrem Kommen dieses harmonische Seminar erst möglich gemacht haben.

Cavin Pietzsch




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