Seminar für Personenschützer am 11.01.2003

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Bild Lehrgang Personenschutz
Vorne links W. Gröger, rechts Florian Stöhr

Zu den gefährlichsten und anspruchvollsten Aufgaben für Sicherheitsfachkräfte zählt der Personenschutz. Unter allen Umständen ist das Leben und die Gesundheit des Klienten (Prinzipal) zu sichern, auch wenn das bedeutet, das eigene Leben dafür zu opfern. Dementsprechend Umfangreich ist die Ausbildung dieser Spezialkräfte in den verschiedensten Bereichen wie z.B. Fahrttraining, Schusswaffengebrauch und Nahkampf.

Natürlich ist die Ausbildung in der Regel nicht auf Tageskurse beschränkt, dennoch machte es der Präsident der IAWO Wolfgang Gröger Shihan (12. Dan) allen Interessierten möglich, vorhandenes Wissen aufzufrischen und neue Nahkampftechniken speziell für Sicherheitsfachkräfte kennen zu lernen.

Da in der heutigen Zeit übergriffe auf zu schützende Personen eher bewaffnet erfolgen, konzentrierte Gröger den Lehrgang auf Techniken gegen solche Angriffe. So demonstrierte Gröger eine Vielzahl Verteidigungsmöglichkeiten gegen Pistole, Messer, Gewehr und Stock und gab den Teilnehmer viele Hinweise, wie diesen Angriffen am effektivsten begegnet werden kann. Dabei machte Gröger deutlich, dass Personenschützer nicht nur ihre eigene Gesundheit im Auge behalten dürfen, sonder jederzeit ihrem Prinzipal den größtmöglichen Schutz bieten müssen. Zudem darf auch das Leben von Passanten nicht außer acht gelassen werden.

Immer wieder half Gröger, den eifrigen Teilnehmern, die Prinzipien der Abwehr richtig zu verstehen und zeigte stets mehrere Alternativen, die einen größeren Spielraum für den Verteidiger zu ließen.

Um die Vielzahl der Angriffe vorzustellen, demonstrierte Gröger eindrucksvoll, wie auch andere alltägliche Gegenstände abgewehrt werden können. So waren Nunchaku, Teleskopschlagstock, Spalthammer, Beil, Rechen, Spaten, Säge, Brechstange, Sichel, Kette, eine zerbrochene Flasche und sogar ein Fenster an der Reihe.

Natürlich demonstrierte Gröger nicht nur die Verteidigung. Als Sicherheitsfachkraft ist die Abwehr nicht alles. In der Regel muss der Angreifer festgenommen und abgeführt werden. Moderne Hilfsmittel wie Handschellen gehören heutzutage zur Standardausrüstung. Der sich wehrenden Gegner jedoch am Boden festzuhalten, um ihm die Handschellen anzulegen ist eine recht schwierige Aufgabe. Besonders wenn der Gegner körperlich stark überlegen ist, helfen hier nur gezielte Hebel und Druck oder Schläge auf Nervenpunkte. Auch der Transport selbst birgt noch einige Risiken, die jedoch durch die richtige Transporttechnik deutlich verringert werden können.

Nach über 4 Stunden verabschiedete Gröger die begeisterten Teilnehmer, die sich mit einem kräftigen Applaus bedankten.

Ralf Kürschner

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