Budo-Taijutsu Waffenlehrgang mit Wolfgang Gröger

Am 09.12.2006 trafen sich zahlreiche Budo-Freunde aus ganz Deutschland zum Waffenlehrgang der IAWO in Bayreuth. Der Präsident der IAWO Dipl. Ing. Wolfgang Gröger (Shihan 12. Dan Goshin-Taijutsu und 11. Dan (Menkyo Kaiden Chigyo Happo Hiken) Bujinkan Budo-Taijutsu) legte diesmal den Schwerpunkt auf Kenjutsu - den japanischen Schwertkampf der Ninja und Samurai.

Zum Beginn erklärte Gröger den Teilnehmern zunächst, wie das Katana (langes Schwert) richtig getragen wird. Danach ging er auf die Grundlagen des Schwertziehens und das Zurückführen des Schwertes in die Schwertscheide (Saya) ein.

Shihan Gröger gab den Teilnehmern viel Zeit, sich mit dieser Übung auseinanderzusetzen und kombinierte diese auch gleich mit den verschiedenen Kampfhaltungen des Kenjutsu, wie es im Bujinkan-Budo-Taijutsu gepflegt wird, in welchem 6 Samurai- und 3 Ninja-Schulen mit deren Kampfstilen und -techniken vereint sind.

Anschließend demonstrierte Gröger die idealen Schnitte, die aus der jeweiligen Kampfhaltung ausgeführt werden können. Natürlich betonte er, dass es sich dabei nicht um die jeweils einzige Möglichkeit handelt. Vielmehr sollten die Schüler verstehen, dass es gerade beim Kenjutsu um schnelle und direkte Techniken handelt, bei denen unnötige Umwege mit der Schwertklinge vermieden werden sollten.

Der Hauptteil des Seminars war jedoch den Partnerübungen gewidmet. Shihan Gröger demonstrierte eine Vielzahl traditioneller Techniken und machte jeweils die Besonderheiten der einzelnen Bewegungen deutlich. Dabei verblüffte er die Teilnehmer mit der Vielfalt der Einsatzmöglichkeiten des Schwertes. So kamen unter anderem auch der Schwertgriff, der stumpfe Klingenrücken oder die Tsuba (Stichblatt) zum Einsatz. Gröger verdeutlichte zudem, dass auch das Schwert mitsamt Schwertscheide als Waffe eingesetzt werden kann und auch Schlag-, Stoss- und Hebeltechniken möglich sind.

Weiterhin zeigte und demonstrierte der Bayreuther Budoka auch einige Techniken bei Angriffen von hinten, bei denen man durch Intuition den Angriff erfühlt, rechtzeitig blitzschnell ausweicht und eine geeignete Abwehrtechnik ausführt (z. B. bei Horaku, Kenkon). Hier erklärte Wolfgang Gröger die Vorgehensweise bei dieser Art von Abwehr, die Voraussetzungen und das Training für dieses notwendige feine Gespür. Obwohl die Abwehr von nicht zu sehenden Angriffen mit zu den schwierigsten Techniken gehört, zeigten doch einige Lehrgangsteilnehmer schon gute Erfolge.

Nach fast 5 Stunden beendete Shihan Gröger diesen hervorragenden Lehrgang, für den sich die begeisterten Teilnehmer mit einem kräftigen Applaus bedankten.

Ralf Kürschner

Einige Impressionen vom Lehrgang