Dan-Lehrgang in Bayreuth

Am Samstag, den 28.03.09, trafen sich Schwarzgurtträger, Fachvertreter und Dojo-Leiter einzelner Kampfkunstsparten der IAWO, im Dojo des Präsidenten der International Asian Weapon Organisation (IAWO e.V.), Herrn Dipl.-Ing. Wolfgang Gröger, Shihan 13.DAN Bujinkan / Japan, wie auf der vorjährigen Hauptversammlung der IAWO beschlossen wurde.

Sinn dieser Veranstaltung war es, unter den DAN-Träger, Fachvertretern und Dojo-Leiter, das im Teacher- und Trainerlehrgang theoretisch erlernte erneut anzuwenden und in die Praxis zu übertragen. Hierbei hielt sich Gröger mit seinem großem Spektrum an Kampfsporterfahrung zunächst zurück. Da die Teilnehmer alle über Trainingserfahrung verfügten, wurde mehr Wert auf die Anwendungen der unterschiedlichen Stile und Kampfkünste und Meinungen der einzelnen gelegt.

So wurden gleich des Anfangs, nochmal die unterschiedlichen nicht-sachgemäßen Aufwärmmethoden und Dehnübungen (sog. unfunktionelle Übungen!) einschließlich entsprechender Ersatzübungen besprochen und sinnvolle Möglichkeiten des vor jedem Trainings stattfindenden Aufwärmtrainings besprochen und anschaulich demonstriert, um möglichst Verletzungen in diesem Bereich zu vermeiden und um ev. gesundheitlichen Langzeitschäden vorzubeugen.

Als nächster Programmpunkt wurde von Wolfgang Gröger (13.DAN) angeregt, in den unterschiedlichen Kampfsparten 2er-Gruppen zu bilden und adäquate Abwehr- und Ausweichmanöver gegen Faust-/ Fußangriffe zu üben. Hier zeigte sich nun für jeden DAN-Träger anschaulich, die Unterschiedlichkeit der Variationen auf Angriffe und effektive Abwehr.

Shihan Gröger machte nochmals deutlich, wie nötig es ist, den richtigen Abstand zum Aggressor in dessen Angriffsphase einzunehmen. Hinzu käme außerdem, dass es in der Natur der unterschiedlichen Kampfsparten läge, dass die einen nahe am Gegner stehen, andere z.B. bei Fußtechniken einen größeren Abstand einnehmen würden, also je nach Kampfsport oder im richtigen Leben anderer Bewertungen zugrunde lägen. Auch wurde auf die Wichtigkeit des Timings bei der Ausführung von Techniken und dem eigenen stabilen Stand eingegangen. Ebenso zeigte und erläuterte er wichtige Unterschiede bei z. B. Schlagtechniken, bei Anwendung im Wettkampf mit Schutzausrüstung, gegenüber der Selbstverteidigung ohne Schutzausrüstung.

Ein weiterer Hauptpunkt waren Gegentechniken zu Angriffen und Würfen sowie die essenzielle Grundlage von Weiterführungstechniken. Hier bewies Präsident Gröger wieder einmal anschaulich seinen großen Erfahrungsreichtum. Er zeigte uns eindrucksvoll, dass z.B., auf jeden Hebel ein Gegenhebel angewendet werden könnte. Auf jeden Wurfansatz, einen effektive schnelle Gegenattacke gestartet werden kann, wie sinnvoll es sein kann mit Finten zu arbeiten, um den Gegner im Zeitpunkt des Angriffes zu schocken oder abzulenken und die blitzschnelle Weiterführung bei Vereitelung einer Technik.

Zum Schluss dieser sehr interessanten und wie ich meine, lehrreichen Veranstaltung strich der 13.DAN Gröger nochmals die Fixierung des Gegners am Boden heraus. Auch hier zeigte sich, wie wichtig die Festlegung des Gegners am Boden sein kann, denn auch hier gibt es Gegentechniken, die, wenn schnell angewandt, zu einem negativen Ausgang führen könnte.

Bei diesem 3-stündigen Lehrgang trugen alle DAN-Träger aus ihrem persönlichen Erfahrungsschatz bei. Ich persönlich möchte sagen, dass die unterschiedlichen Kampfstile und /-künste auch gerechterweise eine unterschiedliche Bewertung für mich fanden, aber eines für mich sehr deutlich machte. Denn eine erlernte Kampfsportrichtung alleine reicht nicht, um eine größtmögliche Effektivität an Gegenwehr und Erfolg für sich selbst zu erlangen!

Im Herbst dieses Jahres ist ein weiterer Dan-Lehrgang der IAWO geplant, bei dem Schwerpunkt die Waffenabwehr, unterschiedlichster Art, Thema sein wird.

Roland Rausch (Major a.D.)
Personenschützer
Doz./Prüfungsausschuss (IHK)
Sensei und 3.DAN

Einige Impressionen vom Lehrgang