Internationales Budoseminar der IAWO in Bayreuth

Am 8. Mai fand in Bayreuth das Budoseminar statt. Zu dem Lehrgang kamen zahlreiche Teilnehmer aus Heidelberg, Frankfurt, Schweinfurt, Kulmbach und Bayreuth. Zu Beginn des Lehrgangs begrüßte Dipl. Ing. Wolfgang Gröger, Shihan 13. Dan Budo Taijutsu / Ninjutsu und Präsident der IAWO, die Teilnehmer. Im Anschluss stellte er die Seminarleiter vor.

Einige der Anwesenden haben sich in den Vergangenen Jahren um die IAWO verdient gemacht, weswegen Wolfgang Gröger im Namen der IAWO an Christian Hellmuth, Roland Rausch und Christian Daller die Urkunden zum nächsten Dan Grad überreichte.

Danach begann das Training. Wolfgang Gröger zeigte am Anfang Selbstverteidigungstechniken im Alltag aus dem Budo Taijutsu / Ninjutsu und Anti Terror Karate. Dabei begann er mit einfachen Techniken wie z.B. Abwehr von Halteangriffen, Belästigungen, Abwehr gegen Schlag- und Tritttechniken, Abwehr von Stock und Messer, Täuschungstechniken zur Abwehr. Insbesondere demonstrierte er auch einige wichtige unterschiede von Abwehrtechniken für Kinder, Frauen und allgemein schwächere Menschen. Er ging auch auf wichtige Aspekte der Notwehrbestimmungen und Verhältnismäßigkeit der Mittel ein sowie Verhaltensregeln um möglichst eine Auseinandersetzung zu vermeiden. Weiterhin zeigte er einige wichtige Schmerzpunkte am menschlichen Körper, die bei der Selbstverteidigung parallel oder separat äußerst wirksam eingesetzt werden können. Am Ende dieses ersten Vortrages von Wolfgang Gröger zeigte er auch den wirkungsvollen Einsatz beispielsweise eines  Schlüssels, Kugelschreibers etc. zur Selbstverteidigung, insbesondere für Frauen und Kinder und ältere bzw. schwächere  Menschen (einfach aber sehr effektiv!).

Parallel dazu gab Walter Neubauer, Shihan 10.Dan und Vizepräsident der IAWO, eine Einführung in den Mittelalterlichen Schwertkampf. Dazu brachte er einiges an Mittelalterlichen Waffen in hölzerner Übungsvariante mit, so dass die Teilnehmer das gezeigte direkt üben konnten.

Oliver Gack, 6. Dan und Fachvertreter für All-Style-Karate / Kickboxen, gab ebenfalls Unterricht im Kickboxen / All Style Karate. Seine beiden Lehrgangsteile hatten die Schwerpunkte Schlag- und Tritttechniken sowie Wettkampftechniken. Gack, selbst ein erfahrener Wettkämpfer konnte seinen Teilnehmern aus seinem reichen Fundus eine Menge praktisch anwendbaren Wissens weitergeben.

Dominik Salosnik, 3.Dan, zeigte Techniken aus den Mixed Martial Arts (MMA). In seinem ersten Teil demonstrierte er Grappling Techniken wie: Verteidigung in der Guard-Position (eigene Rückenlage) gegen einen schlagenden Gegner, Übergang aus der Guard-Postion in die Mount (Reit) -Position, Armstreckhebel aus der Guard-Postion, Befreiung aus der Guard-Postion mit Übergang in eine seitliche Halteposition (Side-Mount).

Wolfgang Gröger, in seiner zweiten Einheit zeigte  Techniken mit dem Katana und Tachi dem japanischen Schwert (Kenjutsu). Um auch traditionelles Hintergrundwissen zum Alltagsleben im alten Japan zu liefern, demonstrierte er die Techniken in Japanischer Kleidung, wie Kimono, Hakama und auch Haori.

Hanbo-Jutsu (Stocktechniken) unterrichtet Wolfgang Gröger in seiner dritten Unterrichtseinheit. Hierbei ging er Schwerpunktmäßig auf Abwehrtechniken mit einen Stock bzw. stockähnlichen Gegenstand ein (z. B. geeigneten Regenschirm), der beispielsweise auch im Alltag zur Verteidigung eingesetzt werden kann. So demonstrierte er u. a. Abwehrtechniken bei Belästigungen, Würgeangriffe, bei Angriffen mit Messer und Kette.

Im zweiten Teil von Dominik Salosnik zum Thema MMA unterrichtete er mit dem Schwerpunkt  Übergang von Stand zum Boden. Dabei konzentrierte er sich auf einfach auszuführende Würfe, als Bestandteil von Angriffskombinationen, als Konter auf gegnerische Schläge und als Konter auf einen gegnerischen Wurfversuch.

Christian Hellmuth, Renshi 5. DAN, Vizepräsident der IAWO und  Fachvertreter für Ju- Jutsu und Anti-Terror-Karate der IAWO, zeigte in zwei Trainingseinheiten Ju- Jutsu Wettkampftechniken. In der ersten Stunde ging er hierbei auf das spezielle Reglement im Ju- Jutsu-Wettkampf ein. Hier zeigte Hellmuth Kombinationsmöglichkeiten um in allen drei Teilbereichen (Faust-  und Fußkampf, Stand- und Bodenkampf) die maximale Punktzahl zu erreichen um so den Kampf vorzeitig zu beenden. In der zweiten Unterrichtseinheit zeigte er Befreiungen aus Würge-, Hebel- und Festhaltetechniken.

Am Nachmittag gab Hellmuth noch eine Unterrichtseinheit im Anti- Terror- Karate, einem Nahkampfsystem, u. a. für Polizei und Sicherheitsfachkräfte. Hier wurden Festlege- und Transporttechniken geübt, die in verschiedenen Szenarien (Demonstrationen, betrunkener Randalierer, etc.) unter Beachtung der Verhältnismäßigkeit im Notwehrgesetz eingesetzt werden können.

Christian Daller, Renshi 5. Dan und Fachvertreter für Kobudo in der IAWO, zeigte in seinen beiden Einheiten Techniken aus dem Kobudo, wobei er den Schwerpunkt auf das Sai legte. Das Sai ist eine gabelförmige Waffe mit 3 Zinken, die aus vielen Filmen bekannt ist. Zunächst machte er die Teilnehmer mit den Sicherheitsregeln beim Training vertraut, wie z.B. Training mit Partner nur mit Sicherheitssai aus Gummi, Training mit den Metalvarianten nur mit ausreichend Abstand zu anderen, so dass selbst wenn die Waffe aus der Hand fallen sollte niemand verletzt werden kann. Er zeigte dabei Techniken, die sich aus unbewaffneten  Techniken des Karate ableiteten. Dabei wurde das Sai zum Stoßen, Schlagen, Hebeln und für Wurf- und Kontrolltechniken verwendet.

Wie in den vergangenen Jahren wurden die interessierten Teilnehmer vom langjährigen Freund und Mitglied der IAWO und dem in mehreren Kampfsportarten beheimateten Trainer des 1. Hessischen Hapkido-Clubs 1977 e.V. Offenbach/Main, Joachim Schweitzer, Renshi 7.Dan, in die Grundlagen des Eskrima eingeführt. Bei Eskrima handelt es sich um eine philippinische Kampfsportart, die vornehmlich von Waffentechniken (insbesondere Stock, aber auch Messer und Machete), andererseits auch von einer Vielzahl waffenloser Techniken geprägt ist. Eskrima wird sowohl zu Wettkampf- als auch zu Selbstverteidigungszwecken trainiert. Darüber hinaus tragen primär die Stocktechniken zu einer deutlichen Verbesserung der motorischen und koordinativen Fähigkeiten sowie der Konzentration und Lernfähigkeit entsprechend dem Ergebnis von durchgeführten medizinischen, physiotherapeutischen und schulpädagogischen Langzeituntersuchungen bei. Neben einem von Joachim Schweitzer vermittelten kurzen geschichtlichen Einblick in diese Kampfsportart konnten aufgrund des besonderen Interesses und Engagements der Teilnehmer eine Vielzahl von Techniken trainiert werden. Hierzu gehörten Koordination von Schrittstellung und Schlagbewegungen, Doppelstockabwehr gegen Doppelstockangriff, Abwehr mit einem Stock gegen Doppelstockangriff, Entwaffnung mit Stock gegen Stockangriff auf verschiedenen Ebenen und waffenlose Entwaffnung gegen Stockangriff auf verschiedenen Ebenen.

Christian Daller, 5.Dan
Fachvertreter Kobudo IAWO
Public Relations und Press Officer IAWO

Einige Impressionen vom Lehrgang

Joachim Schweitzer rechts

 

Dominik Salosnik oben
 
 

Christian Daller links mit Chr. Hellmuth rechts
 
 

Wolfgang Gröger links
 
 

 

Walter Neubauer rechts mit Roland Rausch links

Wolfgang Gröger links mit Christian Daller rechts

 

Wolfgang Gröger

Wolfgang Gröger rechts mit Christian Daller links

 

Christian Hellmuth rechts

Oliver Gack mitte

Walter Neubauer links

Walter Neubauer links