Kyusho und reale Selbstverteidigung

Kyusho (jap.) sind die Nervenpunkte des menschlichen Körpers, die bei Angriffen besonders sensibel reagieren. Die Lehre über diese Vitalpunkte des menschlichen Körpers stammt ursprünglich aus der chinesischen Heilkunde bzw. Gesundheitslehre, in der 360 Punkte verwendet werden. In der Lehre des  Kyushojutsu erfolgt eine Aktivierung bzw. negative Stimulation der gegnerischen Vitalpunkte  durch Schläge, Griffe, usw.

Innerhalb des Verbandes und der ihnen angeschlossenen Organisationen und Vereine besteht daher ein hohes Interesse an diesem Thema und an der Durchführung eines entsprechenden Lehrgangs. Aus diesem Grunde wurde aufgrund der besonderen Nachfrage dieses Seminar zusätzlich zu den bereits festgelegten Lehrgangsprogrammen aufgenommen. Entsprechend hoch war die Resonanz auf dieses von der IAWO in Verbindung mit der Sportschule Gröger ausgerichtete Seminar am Seminar am Samstag, den 17. August 2013, im Bujinkan Dojo Bayreuth, zu dem vielzählige Trainer und Kampfsportler aus den verschiedensten Landesteilen erschienen waren.

Wer den Referenten als anerkannten Fachmann in diesem Segment kennt, weiß um die außergewöhnliche Qualität und Güte dieses facettenreichen  Seminars, bei der keine Frage unbeantwortet bleibt:  Shihan Wolfgang Gröger, Präsident der IAWO, direkter Schüler von Dr. Masaaki Hatsumi Sensei/Japan, 13. DAN Budo Taijutsu, 12. DAN Goshin Taijutsu sowie vieler weiterer hoher Graduierungen und eine Persönlichkeit mit über 50jähriger Erfahrung und beeindruckend hoher Kompetenz in allen Bereichen des Kampfsports, der Selbstverteidigung und der Kampfkunst, konnte für dieses spannende und komplexe Thema zum wiederholten Male als Referent und Lehrgangstrainer gewonnen werden.

Nach einer weitreichenden und eingehenden Darstellung der verschiedenen Vitalpunkte wurde der praktische Teil in seinen umfangreichen Bestandteilen nachhaltig geübt. Zur Anwendung kamen Gefahrenabwehrtechniken durch Angriffe auf die Atmungsorgane, Angriffe auf den Blutkreislauf, Erschütterung des Gehirns, Vitalpunktstimulationen, Druck- und Greiftechniken (z.B. Drucktechniken auf Nervpunkte, Muskeln, usw.), jeweils kombiniert mit einer situationsbedingten Selbstverteidigung durch Tritt-, Schlag-, Wurf-, Hebel-, Brech- und Transport- und Sicherungstechniken auf verschiedene Angriffe.

Als Fazit dieses Seminars ist zu ziehen, dass insbesondere die Kombination von Kampfsporttechniken  und Kyushojutsu die effizienteste Methode der Selbstverteidigung darstellt. Die Integration von Kyushojutsu in die Abwehr stellt somit einen unerlässlichen und unverzichtbaren Bestandteil einer situationsbedingten Selbstverteidigung dar. Aufgrund des hohen Interesses der Teilnehmer und hieraus resultierenden vielfältigen Anfragen nach Folgelehrgängen wird dieses Selbstverteidigungssegment neben den vielfältigen anderen Seminarangeboten der IAWO (siehe hierzu www.iawo.de/veranstaltungen) zu gegebener Zeit fortgeführt.

Joachim Schweitzer Shihan 8. DAN
Fachgruppenleiter Eskrima
(Mitglied der IAWO)

Einige Impressionen vom Lehrgang